Kant meinte Religion sei das Opium des Volkes. Es gibt durchaus Analogien:
Drogendealer <–> Prediger
gestreckte Droge <–> unreine Tradition
Bandenkriege um Gebiete in denen gedealt werden darf <–> Glaubenskriege
Rechtfertigung von Morden durch Religion <–> Konsum vieler Soldaten vor einem Einsatz1
Papst <–> Drogenboss
chasing the dragon2 <–> suchen von spirituellen Erlebnissen
trip nach Amsterdam <–> Wahlfahrt
Beides beruhigt, suggeriert das alles in Ordnung ist, schafft Zufriedenheit. Bietet einen Raum in den man sich fallen lassen kann. Opiate sind in Deutschland illegal, Religion nicht. Religion braucht auch nicht unbedingt Substanzen, die man sich beschaffen müsste. Abhängig machen kann beides. Religion ist nicht ungefährlich. Auch Ideen sind gefährlich, vor allem wenn man nur eine hat (Alain). Religion hat den großen Vorteil, das es keine kriminellen Strukturen (Banden, Schmuggler) unterstützt die außerhalb des Gesetzes und der Gesellschaft agieren. Obwohl… Auf jeden Fall schaffen sie es besser soziale Strukturen aufzubauen und Isolation entgegenzuwirken, woran die Drogenindustrie wenig Interesse hat.
Der Wirkungsmechanismus der Religion ist dem Menschen einen grundlegenden Teil des Menschendaseins zu nehmen, und ihn zu instrumentalisieren. Sie bindet dann die Leute an sich mit dem Versprechen, ihnen zu geben was sie ihnen vorher genommen hat. (Erbsünde <–> Absolution; Sex <–> Ehe; Erde <–> Paradies)
Ihre Agenten verkleiden sich als Zauberer um das ganze zu verschleiern. In der Hinsicht sind Drogen ehrlicher, sie brauchen keinen mythischen Überbau von Himmel und Hölle. Sie liefern was sie versprechen, das High. Sie agieren im rein weltlichen, wirken nur auf die Gehirnchemie.
Mischkonsum von Substanzen und Religion ist gefährlich , einige Sekten basieren wohl darauf. (Serie dazu: The Path, 2016).
Vielleicht bedingen sich der Macht- und Bedeutungsverlust von Religionen und die wieder liberaler werdende Drogenpolitik gegenseitig.
Am Ende muss man ein System danach beurteilen welche Gesellschaft es hervorbringt und nicht nach dem objektiven Wahrheitsgehalt seiner Aussagen. Der Zweck heiligt die Mittel. Deshalb hat wohl (wenn man nur die beiden Sachen zur Auswahl hat) Religion noch3 die Nase vorne.