Es gibt drei Arten mit einem Drachen umzugehen, wenn man einen entdeckt.

  • Man kann ihn töten. Das ist oft am einfachsten und löst die Situation endgültig. Je nach Drachen ist es aber auch eine enorme Verschwendung.
  • Man kann ihn ignorieren. Die Gefahr ist aber das er nicht weggeht und, versteckt in seinem Hort, Schätze und damit Macht anhäuft. Gefährlichste Lösung, auch wenn es erstmal wie die einfachste wirkt. Drachen sollen schon Menschen gefressen haben…
  • Man kann ihn zähmen. Das ist mit Abstand der schwierigste Weg, aber auch der einzige der eine Koexistenz ermöglicht.

Wenn es zu leicht ist ist es ja langweilig, also soll es ums Zähmen gehen. Zum Töten und Ignorieren kann man außerdem nicht viel weiteres sagen.

Lose Gedanken zum Drachenzähmen:

  • Das Zähmen muss der innere Erwachsene übernehmen. Das Kind ist zu verspielt, versteht das Konzept von ‘zähmen’ nicht.
  • Es muss eine Basis vorhanden sein. Auf der spirituellen Ebene kann das eine Tradition übernehmen.
  • Es gibt Drachen die in verschiedenen Ebenen existieren. Dann muss man sie auf jeder Ebene zähmen, wobei es unter Umständen Synergieeffekte gibt.
  • Neben der Basis braucht man noch eine Richtung. Die ist nicht linear sondern hat die Form eines Konus, also keine exakte Richtung sondern eine Vorzugsrichtung. Je nach Ebene kann die von konkreten Vorbildern oder abstrakten Idealen vorgegeben werden. Dazu eine kleine Skizze:

Ebenen mit Konus

  • Hat man den Drachen gezähmt kommt der spaßige Teil. Man kann ihn reiten und mit ihm rumfliegen. Er zeigt einem neue Welten, die jenseits der Ignoranzlinie liegen.

Ein Gedicht zu einen speziellen Drachen, der Neugier:

Neugier hab ich, das ist klar
ich finde sie auch wunderbar
spiel mit ihr und hab sie lieb
nur manchmal ist sie wie ein Dieb

Die Zeit ist kostbar, unbedingt
man ist ja auch kein Findelkind
Man hat ein Leben, achtzig Jahr
doch es scheint oft modular

Man muss entscheiden, priorisieren
Tiefe finden, höchstens in vieren
Realitäten neben den zweien
die jeden begleiten, einerlei

Da ist das Große, universelle
der Könner surft es wie eine Welle
neben dem andren, verstrickten verhexten
ein Labyrinth aus vielen Komplexen

Dazwischen gibt es Mannigfaltig
Kulturen von Rom bis zum Baltik’
Verschied’ne Märchen die man erzählt
sie ernst nimmt als wär man vermählt
sich selbst dabei im Spiel verliert
sich wieder findet und fast krepiert
Verzweiflung kommt auf was das den soll
Diese Art zu leben fordert ihr’n Zoll

Hat man sich zu oft verlaufen
ohne Erkenntnis der beiden Haufen
Kommt er plötzlich der große Tod
man fühlt sich wie dünn bestrich’nes Brot